Ich bekomme richtig Lust zu backen, wenn ich nur an ein duftendes Brot mit knackiger Kruste denke. Ein Sauerteigbrot, deren Erfinder die Ägypter waren. Angeblich hatte ein Ägypter seinen fertigen Teig vergessen und erst am nächsten Tag gebacken. Durch die Gärung wurde das Brot lockerer und geschmackvoller. Über Jahrzehnte lernten die Menschen den Prozess der Gärung besser zu verstehen und zu entwickeln. Die Methode ist bis heute allerdings geblieben. Noch ein Tip: Brot backen braucht Zeit!
Zunächst wird ein Sauerteig benötigt. Beim Bäcker nachfragen, ob er Sauerteig abgibt. Alternativ ist Sauerteig im Handel erhältlich. Der wird aufbereitet, so zu sagen gefüttert. In ein hohes Gefäß werden zu dem Sauerteig jeden Tag ein Teelöffel Roggenmehl Typ 997 und ein bis zwei Eßlöffel Wasser gut eingerührt. Die Masse sieht Zähflüssig aus. Der Sauerteig kann verarbeitet werden, wenn sich der Teig im Topf vermehrt hat und Blasen schlägt.
Für den Einstieg empfiehlt sich ein kleines Brot. Dazu benötigt ihr einen Hitze beständigen Topf mit Deckel, einen Gärkorb, 300 g Sauerteig, 250 g Roggenmehl Typ 997, 250 g Weizenmehl Typ 550, 250 ml bis 300 ml Wasser, 14 g Salz. Das ist das Grundrezept. Wer möchte kann ein Zwiebelbrot backen. Dann kommen zum Grundteig noch ca. 100 g Röstzwiebeln dazu. Oder 1 TL Brotgewürz oder 1 TL Schabziger Klee für einen anderen Geschmack.
Wer ein Körnerbrot backen möchte muss die Körner unbedingt über Nacht einweichen, sie entziehen dem Brot die Feuchtigkeit und das Brot wird trocken. Bei einem Möhrenbrot wird die Wasserzugabe etwas reduziert, weil die Möhren selbst Feuchtigkeit mitbringen.
Alle Zutaten werden mit der Küchenmaschine 8 bis 10 Minuten verknetet. Das Kneten von Teig bewirkt die Entwicklung von Gluten und hilft die Gase gleichmäßig zu verteilen.
Der Teig wird mit einem Küchenschaber vom Rand in die Mitte geschoben.
Mit einer Folie wird der Teig Luftdicht verschlossen und über Nacht in den Kühlschrank gestellt.
Der Teig ist im Topf sehr gut aufgegangen. Die Säurebakterien haben ihr Bestes getan.
Am nächsten Tag wird der Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche gestürzt und leicht flach gedrückt. Die Ränder werden nach innen gefaltet und ….
…… zu einer Kugel geformt. Die Kugel wird so in den Gärkorb gelegt, dass die „offene Seite“ unten im Korb liegt.
Den Teig im Korb mit einem sauberen Küchentuch abdecken und mindestens eine Stunde an einem warmen Ort ruhen lassen. Der Ofen und der Topf werden 30 Minuten vor Beendigung der Ruhezeit auf 250°C vorgeheizt. Der Topf wird sehr heiß!!! Also zum Entnehmen unbedingt Handschuhe anziehen, den Deckel abnehmen und das Brot direkt aus dem Korb in den Topf stürzen. Sollte das Brot schief gelandet sein, dann einfach den Topf etwas schütteln, das Brot rutscht dann in die richtige Position.
Die offene Brotseite befindet sich jetzt oben, so das ein einschneiden des Brotes nicht nötig ist. Den Deckel wieder aufsetzen und in den Ofen.
50 Minuten bei gleichbleibener Temperatur backt das Brot sehr knusprig und saftig.
Das Brot ist fertig. Es kann gleich aus dem Topf auf ein Gitter heraus gekippt werden. Die Klopfprobe, ein dumpfes Geräusch, beweist, dass das Brot gut gebacken ist.
Nach dem Auskühlen kann das Brot aufgeschnitten werden.
Ich wünsche gutes Gelingen und Guten Appetit!