Die Gemeinde Zeuthen rief zum Hausputz in Mutter Natur auf ihrer Webseite auf. Bereits das 14. Mal führt die Gemeinde Zeuthen so eine Art Frühjahrsputz durch. Jeder Zeuthener und weitere Umweltambitionierte hatten am 16. April 2016 von 09:00 bis 12:00 Uhr die Gelegenheit, ihre Freizeit der Müllbeseitigung zu opfern.
Wir fanden den Aufruf interessant. Wir packten Handschuhe und die Fotoausrüstung ein, um dieses Event zu begleiten.
Der Standort Nr. 5 am Waldgebiet hinter der Schmöckwitzer Straße / Am Heidelberg schien für uns der günstigste Ort zu sein. Der Treffpunkt befand sich direkt neben dem ehemaligen Postgelände.
Am Treffpunkt warteten bereits einigen Damen. Hier begrüßten die Damen jeden Helfer mit Kaffee und Kuchen. Wir staunten nicht schlecht. Es dauerte nicht lange und so kamen auch wir ins Gespräch.
Eine Dame reichte uns einen Müllsack und erzählte uns vom Zeuthener Umwelttag. Nachdem sie uns die Mülltüten überreichte, radelte sie mit ihrem Fahrrad davon. Schließlich musste sie noch zu den anderen Standorten. Wie sich später bei Kaffee und Kuchen herausstellte, sprachen wir gerade mit der Zeuthener Bürgermeisterin, Frau Burgschweiger.
Wir erfuhren am Treffpunkt, dass an diesem Standort zwei Container durch den Bauhof Zeuthen gestellt wurden. Ein Container steht am Waldweg und ein Container mitten im Wald an einer Kreuzung. Wir schauten auf die Uhr, kurz vor 09:00 Uhr, also Zeit sich die Gegend im Wald vorher etwas anzuschauen.
Wir verschafften uns vor Beginn der Veranstaltung einen kleinen Überblick. Ob der Wald wirklich so dreckig ist, dass sich hier ein Standort lohnt? Laub und Totholz im Überfluss. Doch wo war der Müll? Wir beschlossen pünktlich um 09:00 wieder am Treffpunkt zu sein.
Der Tisch mit dem Kaffee und dem Kuchen ließ sich aus unserer Position nicht mehr erkennen. Rings um den Tisch versammelten sich nämlich weitere Helfer, die uns den Blick zum Tisch versperrten! Unglaublich! Es mussten an die 40 Personen sein! All die Leute sind heute gekommen, um hier am Umwelttag dabei zu sein!
Pünktlich um 09:00 Uhr gab es durch eine Vertreterin der Gemeinde den Startschuss. Anschließend schwärmten die Helfer mit Müllsäcken, Handschuhe und Grillzangen bestückt in den Wald aus.
Nicht einmal eine Stunde später drohte der große Container mit seinen 2,5 Kubikmeter im Wald überzulaufen.
Und aus angrenzenden Waldwegen strömten die Helfer mit ihren vollen, blauen Plastiksäcken, um weiteren Müll im Container entsorgen zu können. Innerhalb einer viertel Stunde tauschte der Bauhof der Gemeinde Zeuthen den vollen gegen einen leeren Container. Kurz danach stand sogar ein weiterer Container für die fleißigen Müllsammler bereit. Der Treffpunkt dieser Veranstaltung schien aus unseren Augen gut organisiert zu sein.
Wir schauten uns um. Sogar Kinder trieben sich zwischen den Bäumen rum, die hier mit ihren Eltern für die Sauberkeit im Wald beitrugen. Die Helfer schleppten einen nach dem anderen Müllsack zum Container. Jeder Helfer, der ein Stück ein Glas fand, entdeckte eine Goldgrube im negativen Sinne. Der Wald ist voll mit Glas, Schutt, Dachpappe und Schrott. Unvorstellbar, was unter dem Laub im Wald für Müllberge lauern. Einer der Helfer zeigte uns eine Plastiktüte mit dem Aufdruck:
Trink-Vollmilch 2,5%
1 Liter, 0,70 M
VEB (B) Molkerei Königs Wusterhausen
Bitte kühl lagern!
Die Plastiktüte benutzte die Milchindustrie der DDR, um ihr Produkt abzufüllen. Die Tüte muss somit länger als 25 Jahre im Wald vor sich her gammeln! Unglaublich!
Auch wir waren nicht nur zum Fotografieren unterwegs. Unsere Mülltüten füllten sich ebenfalls schnell mit Unrat. Wir fanden alles. Es fing mit kleinen Glasflaschen, zerbrochenem Glas, Dachpappe, Reste eines Maschendrahtzaunes bis hin zu vielen Plastikschnipseln an. Der Gipfel unserer Müllsammelaktion war eine besitzerlose Prothese. Naja, hoffen wir mal, dass hier nur die Prothese lag.
In der Zeit von 09:00 – 12:00 sammelten die Helfer einen Rekord-Müllberg zusammen. Drei Container mit einem Gesamtvolumen von 7,5 Kubikmeter Müll holte der Bauhof zum Ende des Events ab. Die Vertreterin der Gemeinde Zeuthen war begeistert.
Kurz nach 12:00 Uhr begann es dann zu regnen. Na das nennen wir Timing! Oder war dies auch geplant?
Aus unserer Sicht finden wir, dass die Aktion voll und ganz gelungen war!
Sollte es im nächsten Jahr wieder einen Umwelttag in Zeuthen geben, sind wir gern wieder dabei!
An dieser Stelle noch einmal vielen Dank für Kaffee und Kuchen!
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