Benneckenstein liegt im oberen Teil des Rappbodetals auf ca. 650m ü. NN. In der Nähe befinden sich die Ländergrenzen zu Niedersachsen und Thüringen. Die Landschaft um Benneckenstein besitzt ein großes Netz für Wanderer und Sportler. Für Naturkundler gibt es Natur-, Erlebnis-, Heilkräuter und Bergwiesenlehrpfade.
Vom Bahnhof Benneckenstein erreicht man mit der Harzer-Schmalspur-Bahn (HSB) den Brocken.
Benneckenstein betreibt ein Hallenbad. Hier können bis zu 400 Badegäste täglich sich erholen. Auf einer Grundfläche von ca. 1200 m² finden ein Schwimmbecken, ein Sitzbecken, eine Kinderlandschaft und eine Wasserrutsche Platz.
Für den Einkauf für Nahrungs- und Genussmittel stehen zwei Supermärkte in Benneckenstein zur Verfügung.
Wanderer können mit dem Auto bis zum Parkplatz „Alte Eiche“ fahren.
Die Wandertour beginnt mit der ersten Information am Parkplatz. Früher war es kein Parkplatz, sondern eine Grenze, welche mit Eichen markiert wurde. Eine Tafel zeigt hier die Geschichte dieses Standortes:
Die hier verlaufende nördliche Gehmarkungsgrenze des einstigen Honsteinschen Amtes Benneckenstein war ursprünglich durchgehend mit Eichen markiert. Die letzten dieser Eichen befanden sich an diesem Standort und führten zu der Namensbenennung „Alte Eiche“. Die historische Bedeutung nahmen die Benneckensteiner Bürger zum Anlass, nach dem Sieg über Napoleon in der Völkerschlacht bei Leipzig am 18. Oktober 1813 hier sieben sogenannte Friedenseichen zu pflanzen.
Die zuletzt verbliebene Friedenseiche wurde im Rahmen einer Straßenerneuerung im April 2009 gefällt. Als Ersatz ließ Bürgermeister Hans-Herbert-Schulteß am 27. Oktober 2010 sieben neue Eichen setzen. Sie sollen den legendären Forstort „Alte Eiche“ als solchen legitimieren und an die besondere Historie Benneckensteins erinnern.
Geschrieben von „Kultur- und Heimatverein Benneckenstein e.V. 2012, Harzklubzweigverein Benneckenstein e.V.“
Die vorgestellte Tour ist ca. 12 km lang. Die Wege sind gut ausgebaut. Die Strecke ist für Fahrradwanderungen ebenfalls geeignet.
Der Wanderweg beginnt mit dem Forstwirtschaftspfad. Die Geschichte zum Pfad erklärt eine Tafel am Waldweg. Weitere Tafeln folgen auf der Tour. Wer gern die Tafeln im Nachgang noch einmal lesen möchte, hat in diesem Beitrag die Gelegenheit dazu.
„Mit erheblichen finanziellen Mitteln durch das St. Forstamt Trautenstein wird der Forstwirtschaftspfad 1995/96 neu gestaltet. Er soll einen Einblick in die forstwirtschaftlichen und landeskulturellen Leistungen und Aufgaben des Forstamtes geben.
Erstmals in den 70er Jahren relativ primitiv erbaut, wurde der Lehrpfad 1980/81 durch den Forstwirtschaftsbetrieb Blankenburg/Harz finanziert und gebaut. Dabei halfen viele Einwohner Tannes mit….“ Quelle: Infotafel am Waldweg
„Principium regularium in Forstsachen alles muß sich nach den Forsten richten, sie können nicht mehr geben, als sie ertragen können.“
Hans Dietrich von Zanthier (1717 – 1773)
War am Ende der Manufakturperiode einer der ersten Vertreter einer nachhaltigen Forstwirtschaft, die im 18 Jh. aufgrund der Waldverwüstung die Holznot wenden konnte, besonders dort, wo Holz für Bergbau (Büchenberg, Schierke u.a.) und Hütten (Ilseburg, Schierke) benötigt wurde.
Hans Dietrich von Zanthier (1717 – 73)
- 1717 bei Dessau geboren
- 1734 Jägerlehre beim Forstmeister und Langen in Blankenburg
- 1837 mit ihm Einrichtung der süd-norwegischen Forsten
- 1747 im Unterharz Forstmeister der Hohensteiner Reviere Stolberg-Wernigerode
Von Zanthier wirkte hier 30 Jahre als forstlicher Praktiker, Schriftsteller und Lehrer, verbesserte die Forsteinteilung, führte den Forstetat ein, schuf einen geregelten Nutzungsbetrieb, praktizierte Saat, Pflanzung, Melioration und Durchforstung der Bestände und gründete etwa 1763 die erste deutsche Forstlehranstalt im Waldhof zu Ilsenburg mit der er bis zum Tode die Entwicklung von „hirschgerechten“ zum „holgerechten Jäger“ gefördert hat.
Eine weitere Tafel informiert uns über Friedrich Wilhelm Leopold Pfeil. Er war der Nachfolger von Zanthier.
„Fragt die Bäume wie sie erzogen sein wollen;
Sie werden Euch besser darüber belehren, als die Bücher es tun“
Friedrich Wilhelm Leopold Pfeil (1783 – 1859)
War im aufsteigenden Kapitalismus einer der Nachfolger von Zanthier und führt nach umfassender Praxis die forstliche Ausbildung und das forstliche Schrifttum zu einem Höhepunkt.
Friedrich Wilhelm Leopold Pfeil
- 1873 zu Rammelburg im Harz geboren
- Abitur in Aschersleben / Harz
- 1801 Forst- und Jagdlehre in benachbarter Oberförsterei Königshütte (Denktafel)
- 1804 – 20 forstlicher Praktiker in Schlesien
- 181 Dr. phil. H. c. (Siegel) und Professor der Forstwirtschaft (Humbold) in Berlin
- ab 1830 Direktor der auf seine Anregung gegründeten Forstakademie in Eberswalde
Pfeil beherrschte noch alle forstlichen Disziplinen, lehrte fast 40 Jahre im Hörsaal und den Oberförstereien Chorin und Biesenthal, schuf das umfangreichste literarische Werk aller Forstleute, war kritisch, zäh und musisch zugleich.
Während der ebenfalls im Harz ausgebildete spätere Staatsrat und Oberlandforstmeister Hartig (1764 – 1837) „Generalregeln“ für alle forstlichen Verhältnisse aufstellte, vertrat Pfeil das „eiserne Gesetz der Örtlichen“, des Standortes als Grundlage des forstlichen Handelns. Beide gehören zu den forstlichen Klassikern.
„1763 sagte man von ihm, daß er unter fast allen Forstverständigen der erste gewesen, der ganz Deutschland in Bewegung gesetzt und ihm in seinem Forstanstalten nachzufolgen angetrieben hat.“
Johann Georg von Langen (1699 – 1776)
War im 18 Jh. ein vielseitiger Förderer der Landeskultur, der Gewerbe und besonders der Forstwirtschaft.
Johann Georg von Langen (1699 – 1776)
- im Harz 1699 bei Suhl geboren
- 1716 Jagdpage in Blankenburg
- 1719 Weiterbildung in Süddeutschland, Österreich und Westfalen als Forstmeister Einteilung, Vermessung und Taxation der Forsten des Fürstentums Blankenburg
- 1737 – 1745 mit der deutschen Forstkommission als dänischer Generalforstmeister in Norwegen
- 1745 – 1762 u.a. Einrichtung der Hohensteiner Reviere im Unterharz und der Weserforsten, Braunschweiger Oberjägermeister
- 1763 bis zum Tode erneut dänischer Generalforstmeister in Kopenhagen
Von Langen galt als Bahnbrecher der Holzsaat- und pflanzung und wurde durch seine Harzer Forsteinrichtung in Norddeutschland, Dänemark und Norwegen berühmt. Der Waldfeldbau im Harz, der Kartoffelanbau im benachbarten Oberharz und die Düngung von Kahlflächen waren sein Werk. Als Vertreter des Merkantilismus gründete er u.a. mehrere Hütten und die Porzellanmanufaktur zu Fürstenberg.
Von Langen ging als Organisator und Forsteinrichter in die Forstgeschichte ein.
[Quelle: Infotafel, FoR Koth, Rfö Gregor]
Weiter des Weges entlang erhält man Informationen über Friedrich von Schiller und Carl Christoph von Lengefeld:
Friedrich von Schiller über den Forstberuf
„Ihr seid groß, ihr wirket unbekannt,
Unbelohnt, frei von des Egoismus Tyrannei
Und eures stillen Fleißes Früchte reifen
Der späten Nachwelt noch“
Carl Christoph von Lengefeld (1715 bis 1775)
Ein Schüler des von Langen, später
Oberforstmeister zu Thüringen und
Forstgutachter der Weimarer Forsten von 1763,
wurde später von Geothe gerühmt.
Von Lengefeld gilt als Schwiegervater Fr. v. Schillers.
Entlang des Weges erfährt der Wanderer über den Förster Heinrich Cotta ausführliche Informationen über sein Leben. Seine Erfahrungen, die er sammelte und was sie so erfolgreich machte, erfährt man an mehreren Infotafeln.
Johann Heinrich Cotta
25.10.1844 Tharand/Sachsen
Ein Leben gewidmet dem Deutschen Wald
Heinricht Cotta’s Kindheit und Jugend
„Ich bin ein Kind des Waldes, kein schirmendes Dach überdeckt die Stille, wo ich geboren wurde… Den ersten Gesang hörte ich von Vögeln des Waldes, und meine erste Umgebung waren Bäume.“ (H.C. 1819)
War es dieses kindliche Erlebnis, dass ihn später zu einem der bedeutendsten Forstleute werden ließ? Der Einfluß des Elternhauses (Vater Nikolaus COTTA war Pirschknecht) und das Leben im Wald prägten den jungen Heinrich. Der Aufstieg und die Leistungen des Vaters beflügelten ihn. N. COTTA wurde 1767 zum Förster befördert und nach Rosa versetzt, zehn Jahre später erfolgte eine weitere Versetzung nach Wasungen. Hier begann auch die geistige Entwicklung Heinrich COTTA’s; er ist nicht nur im Wald geboren, sondern auch erzogen worden.
„Von Kindheit an sammelte ich alles, nur kein Geld.“ Ein bemerkenswerter Satz, der ihn sein ganzes Leben begleiten sollte. Am 20. September 1780 wurde er als Hägerbursche freigesprochen. Die Jagdausbildung war damals die Voraussetzung für eine forstliche Laufbahn (Hirschgerechter Jäger – Holgerechter Jäger). Er blieb bei seinem Vater in Wasungen und begann 1784 – 1785 ein Studium in Jena (Mathematik und Kameralwissenschaften). 1784 kam es zur ersten Begegnung mit J.W. v. GOETHE im Hause des Herzogs Carl August v. Weimar-Eisenach. Die erste selbständige und verantwortungsvolle Tätigkeit des H.C. war die Flurvermessung im Dorf Fischbach bei Kaltennordheim. Vermessungen im Sommer, Berechnungen im Winter über die Dauer von drei Jahren. Viele junge Leute stießen zu COTTA – meistens Jäger – um sich ausbilden zu lassen. Vater und Sohn wechselten sich bei der Ausbildung der jungen Leute ab. Das war der Beginn einer intensiven Ausbildung in einer später zu gründenden Lehranstalt in Zillbach. Am 3. Dezember 1789 wurde COTTA zum „Forstläufer“ in Zillbach ernannt und erhielt eine Besoldung.
„Es gibt keine Lage, die man nicht veredeln könnte durch Leisten oder Dulden.“
J.W. v. Goethe.
[Quelle: Infotafel, FoR Koth, Rfö Gregor]
Heinrich Cotta – ein Vorbild als Förster und Mensch
Es ließe sich noch viel über seine forstliche Tätigkeit und dem Wirkungsgrad seiner Ideen, Mitteilungen, Forschungen und Lehre schreiben. Die Bedeutung Heinrich COTTA als Forstpraktiker und Wissenschaftler, aber gerade auch sein Ansehen als Mensch, sind eindrucksvoll bis in die heutige Zeit überliefert.
Die Ehrungen, die er Zeit seines Lebens erfahren hat, sind das Spiegelbild seiner umfangreichen Tätigkeiten im Wald. Es seien einige Beispiele aufgeführt, die die Hochschätzung COTTAs belegen. Ein Höhepunkt waren die Feierlichkeiten zu seinem 50-jähirgien Lehrjubiläum am 20. August 1836. Am Vorabend des Festtages wurde COTTA von den Professoren der Akademie feierlich begrüßt. Bereits um 5.30 Uhr brachten die Studenten ihrem COTTA ein Ständchen und feierten ihn durch eine Ansprache mit bombastischen Worten, die aus dem Herzen kamen. Der erste und älteste Schüler aus Sachsen, der sechzigjährige Finanzrat v. POLENZ überreichte COTTA zwei Medaillen aus Gold und Silber. Finanzrat v. BERLEPSCH (ehem. Schüler in Zillbach) schloß seine Ausführungen mit den Worten:
„Wenn sonach die Forstadministration ihrer Verbesserung mehr und mehr entgegengeht, so wird es uns sicher nicht schwer, den Quell zu erforschen, aus welchem der Geist geflossen ist, der nicht allein für Sachsen, sondern auch für alle Länder deutsch Zunge, und über deren Grenzen hinaus, segensreich gewirkt hat. Heil unserem Lehrer! Ehre unserem Meister!“
Dazu kam ein beträchtlicher Ordenssegen: Der sächsische Finanzminister überreicht das Komturkreuz des Zivilordens, ein Vertreter Preußens den roten Adlerorden III. Klasse mit einem Handschreiben des Königs und der weimarische Hofjägermeister mit einem Handschreiben Carl Augusts das Komturkreuz des weimarischen Hausordens vom Weißen Falken. Der zweitälteste Schüler COTTAs, Oberforstmeister v. SCHLEINITZ (Preußen) überreichte ein Schreiben Alexander v. HUMBOLDTs. Pokale und Grüße gab es von Forstleuten aus Bayern und Mecklenburg, aus Böhmen und Möhren, Österreich sowie dem Königreich Ungarn. In Würdigung der Verdienste COTTAs um die Förderung der russischen Studenten verlieh der russische Zar im Jahre 1841 an H.COTTA den St.-Wladimirorden IV. Klasse.
Trotz seines hohen Alters (80 Jahre) nahm COTTA an der 7. Versammlung deutscher Land- und Forstwirte vom 4.-10. September 1843 in Altenburg teil. Die Forstsektion wählte ihn zum Ehrenpräsidenten. Auf Anregung des preußischen Oberforstmeister v. PANNEWITZ „… Als sichtbares Zeichen der innigsten Liebe und Wertschätzung ….“ erhielt COTTA ein Album mit einer Sammlung seiner Schriften.
Seine rastlose Tätigkeit vollendete sich mit seinem Tod am 25. Oktober 1844 als er sanft und ruhig in den frühen Morgenstunden einschlief. Finanzrat v. BERLEPSCH, sein ältester Schüler, hielt die Trauerrede.
[Quelle: Infotafel, FoR Koth, Rfö Gregor]
Erfolgreiche Jahre in Tharandt
Zwei Jahre vergingen bis 1811 seine Tätigkeit in Sachsen, durch den König genehmigt, beginnen konnte. Am 12. Dezember 1810 wurde COTTA in Dresden auf sein neues Dienstverhältnis als Forstrat und Direktor der Forstvermessung und Taxation vereidigt. Er wählte als seinen Sitz die Stadt Tharandt. COTTA war 48 Jahre alt. Es begann eine segensreiche und rastlose Tätigkeit für die Forstwirtschaft und deren Nachwuchs. Zwei Hauptaufgaben standen vor ihm: Die Forstvermessung der Waldungen und sein Lehrinstitut, dass 1816 zur staatlichen Forstakademie erhoben wurde. COTTA wurde zum Direktor der Akademie ernannt und zum Oberforstrat befördert. Zu Beginn seiner Lehrzeit in Tharandt prägte COTTA den weitverbreiteten und auch heute noch gültigen Spruch:
„Der Beruf des Forstmannes ist halb Wissenschaft, halb Kunst, und nur die Ausführung macht hierbei den Meister.“
COTTA machte die Tharandter Forstakademie auch weit über die Landesgrenzen Sachsens bekannt. Zwischen 1816 und 1844 waren 46% der Studenten Nichtsachsen, aus den übrigen deutschen Ländern stammten 36% (371 Personen). 10% waren Ausländer, vor allem Russen, Schweizer und Österreicher.
Neben der örtlichen Tätigkeit erfolgten zahlreiche Dienstreisen, die erst nach 1830 aus Altersgründen allmählich abnahmen. 1825 stellte er den Antrag auf eine Bildungsreise in den Norden Deutschlands: „Zur Entfernung der Einseitigkeit sowie zur Erweiterung und Fortbildung seiner forstlichen Intelligenz … Über den Harz in die braunschweigischen, hannöverschen und andere vorzüglich lehrreiche Forsten … (v. LANGEN, v. ZANTHIER, V. LASSBERG, v. MOSER, v. CARLOWITZ). Ein junger Forstmann begleitete ihn. Es war der Jagdjunker v. KIRCHBACH, der später zwischen 1860-1876 Chef der sächsischen Staatsforstverwaltung wurde…
[Quelle: Infotafel, FoR Koth, Rfö Gregor]
Die Zeit in Zillbach
1794 stellte COTTA den Antrag beim Herzog Carl August eine ordentliche forstliche Ausbildungsstätte zu gründen. Nach weiderholten Drängen COTTA’s erfolgte die Genehmigung 1795. Am 24. März 1795 wurde Vater COTTA zum Forstmeister ernannt, ein Dienstrang, der bis dahin nur dem Adel zustand. Im gleichen Jahr heiratete H.C. Christel Ortmann aus Kaltennordheim. Sie wurde ihm eine lebenswerte Frau, die aber bereits 1819 starb. COTTA hatte es nie überwunden.
Das Können, der Fleiß und die Liebe zum Forstberuf haben Vater und Sohn COTTA recht bald die Beachtung und Zuneigung des Herzoges Carl August eingebracht. Das war eine wesentliche Voraussetzung für den Ausbau „seiner“ Lehranstalt. Finanzielle Unterstützung, räumliche Zuwendungen (Jagdschloss) seitens des Regenten machten schon wenige Jahre später die Zillbacher Schule zu einem forstlichen Mittelpunkt, weit über die Landesgrenze hinaus. Der Wald rückte nunmehr in den Mittelpunkt wirtschaftlichen Denkens. Der schlechte Waldzustand des 18. Jhd. zwang dazu. Vermessungen, Taxationen, Anbau fremdländischer Baumarten, Anlage von Plantagen, Lehrpläne für den Unterricht usw. erfolgten.
Der Andrang zum Forstinstitut wurde immer größer, so dass die Räumlichkeiten im Haus COTTA nicht mehr ausreichten, Heinrich COTTA war nicht nur ein guter Lehrer, sondern auch ein „väterlicher“ Freund zu seinen Zöglingen die er mit angemessener Strenge forderte: „– Das eine allzu weichliche Behandlung der Lehrlinge für die Folge viel Nachteil bringen würde, bedarf keiner Erinnerung. Ich fordere daher, dass sich jeder ohne Rücksicht auf Witterung, Jahres- oder Tageszeit zu allen Geschäften eines Jägers brauchen lasse und das er bei allen Kulturarbeiten … selbst Hand anlege. Für gute Kost mit Inbegriff alles dessen was dazu gehört, für Unterricht, Logis, Feuerung, Licht und Aufwand, wobei ein jeder ein besonderes Bett und, soweit es sich der Anzahl wegen tun läßt, auch ein besonderes Zimmer erhält, werden jährlich 30 Carolins bezahlt. Minderbemittelte brauchen bei Selbstbeteiligung und Übernahme kleiner dienstlicher Verrichtungen nur die Hälfte zu bezahlen“
Diese Aussage bringt seine humanistische Einstellung zum Ausdruck, die ihm später, neben seinen forstlichen Leistungen, zu hoher Ehre gereichten. Einige seiner Schüler wurden Lehrer an seinem Institut oder später an seiner Akademie in Tharandt, z.B. sein Schwager G. König, Reum, Meyer, Hoßfeld, Dietzel.
Dietzel über COTTA: „Seine Sanftmut und Herzensgüte gewann ihm die größte Liebe und Anhänglichkeit von Seiten aller derer die das Glück hatten, in nähere Berührung mit ihm zu kommen. Denn sie war unerschütterlich und blieb unter allen Umständen gleich.“
COTTA unternahm in seinen Dienstjahren viele Reisen, so u.a. 1799 in den Harz, den er später 1826 nochmals bereiste und dabei in Thale mit dem Forstklassiker Oberforstrat Prof. Dr. W. Pfeil (1783 – 1859) zusammentraf. COTTA über Pfeil: „Pfeil gefällt mir; er ist sehr geistreich und überaus artig, doch streiten wir oft.“
Es war für H. COTTA Ehre und Stolz als Bürgerlicher hohe Leistungen zu vollbringen. Den Adelstitel wieder zu erlangen, lehnte er Zeit seines Lebens ab. 1809 winkte ihm ein Angebot nach Sachsen, das er anfänglich zögernd, später jedoch freudig annahm. Herzog C. August, Thüringer Forsten, nämlich G. König in Eisenach. Das Handschreiben des Herzoges C.A. vom 19. November 1810 beginnt mit dem Satz: „Wertgeschätzter Herr Forstmeister.“
Theroria cum praxi
„Du hast die Macht, so üb‘ die Tugend.“
Euripides
Quelle: Infotafel, FoR Koth, Rfö Gregor
Betriebsformen im Hochwald
Beim Hochwald wiederum gibt es verschiedene Spielarten der Bewirtschaftung. Der SCHLAGWEISE HOCHWALD stützt sich auf einer Gliederung des Waldes in systematisch angeordnete gleichaltrige Bestände, oftmals noch mit nur einer Baumart. Es wird festgelegt, wie alt ein Bestand werden soll; am Ende wird er durch Kahlschlag komplett geerntet. So entstandene Forsten sind ökologisch recht labil.
Eine Alternative bieten Ernteverfahren auf kleinerer Fläche. Dadurch entsteht ein strukturierter Wald, der naturnäher und stabiler ist.
Durch Pflanzung können neue Baumarten eingebracht werden, bereits vorhandene Arten verjüngen sich selber. Die naturnaheste Betriebsform des Hochwaldes ist der PLENTERWALD.
Dicke und dünne, große und kleine Bäume stehen zusammen und bilden einen vielschichtigen Bestand. Es werden nur einzelne starke Stämme geerntet. In Löchern im Bestand verjüngen sich die Bäume ohne menschliches Zutun von selbst.
Die in Süddeutschland heimische Tanne ist die klassische Plenterwaldbaumart, neben Fichte und Rotbuche (Bergahorn).
Quelle: Infotafel
Weiterführende Informationen:
- GPS-Track
- Route 12 km
https://www.freizeitfoto.de/gpx/benneckenstein-route.gpx - Track 12 km
https://www.freizeitfoto.de/gpx/benneckenstein-track.gpx - Standorte der Infotafeln
https://www.freizeitfoto.de/gpx/benneckenstein-waypoints.gpx
- Route 12 km
- Hallenbad Beneckenstein: http://www.harzbad-benneckenstein.de/