Im Winter nutzten wir die Gelegenheit für eine Wandertour. Dieses Jahr ließ der Schnee etwas auf sich warten. Gut für uns. Dieses Mal schreiben wir über unsere Wanderung bei Rübeland.
Die folgende Karte zeigt unsere Tour mit einer Gesamtlänge von ca. 11 km. Der Track, Route und Wegpunkte stehen am Ende des Beitrag zum Download bereit.
Unser Auto parkten wir in der Burgstraße an einem großen Parkplatz. Der Parkplatz befindet sich gegenüber der Hermannshöhle. Dieser Parkplatz ist gebührenpflichtig.
Adresse Hermannshöhle und Parkplatz:
Blankenburger Str. 35, 38889 Oberharz am Brocken OT Rübeland
Wir schulterten unsere Rücksäcke. Neben der Straße begann der schmale Wanderweg. Der Aufstieg des Wanderweges war so steil, dass uns zu Beginn der Tour gleich schön warm unter der Jacke wurde.
Wir erreichten unser erstes Ziel, Burg Birkenfeld.
Diese Burg gehört auch zum „Wege deutscher Kaiser und Könige des Mittelalters im Harz“
Auf der Informationstafel stand folgender Inhalt geschrieben:
BURG BIRKENFELD
Nur wenig ist über diese Burg bekannt, die 1260 erstmals erwähnt und um 1650 in Merians Topographic bereits als völlig wüst bezeichnet sowie als Ruine über den „Eisenhütten zum Rübeland“ dargestellt wird. Ein Werner von Birkenfeld wird allerdings schon 1134 genannt.
Sie diente vermutlich zur Kontrolle des alten Wegeüberganges über die unter ihr fließende Bode und zum Schutz der 1330 entsandenen Rübeländer Eisenhütten.
Von 1335 bis 1443 befindet sich ein Halberstädter Ministerialgeschlecht auf der Burg. 1361 ernennt der Halberstädter Bischof Lufwig von Meissen die „gestrengen Heisin und Dytherich von Barkonvelde“ zu Vögten auf seiner Burg zu Königshof am Zusammenfluss von Kalter- und Warmer Bode.
Von 1835 bis zu Beginn des 2. Weltkrieges befand sich auf der Burgruine ein Schießstand der Rübelander Schützengesellschaft.“
Quelle: Infotafel, BURG BIRGENFELD
Der Aussichtpunkt „Hoher Kleef“ auf der Karte ist unser nächstes Ziel. Von hier gibt es einen schönen Blick über das Bodetal. Wir verweilten einen Moment im Aussichts-Pavillon und blickten in das Bodetal.
Bedingt durch die Jahreszeit fehlte das Grün an den Bäumen. Die Temperaturen lagen am Tage unserer Wanderung um 4 Grad Celcius. Der Himmel war bedeckt. Nebelschwaden zogen über das Tal. Wärmende Sonnenstrahlen wünschten wir uns, um länger hier die Aussicht genießen zu können.
Wir folgten weiter dem Pfad „Wege deutscher Kaiser und Könige des Mittelalters im Harz“ in Richtung Königshütte.
Auf den Weg fanden wir eine Informationstafel für den „Harzer-Hexen-Stieg“.
Hier kann der Wanderer folgenden Inhalt lesen:
Die Gegend nördlich Rübelands zeigt Spüren ganz alten Eisenerzbergbaus. Rübeland, im Blankenburgischen an der Grenze zum Amt Elbingerode gelegen, entstand ursprünglich aus einer Eisenhütte. Heute ist es für seine spektakulären Tropfsteinhöhlen bekannt: die Hermannshöhle und die schräg gegenüber gelegene Baumannshöhle. Schon aus dem 17. Jahrhundert gibt es alte Landkarten in denen die Baumannshöhle eingezeichnet ist. Zu Goethes Zeiten war sie die einzige bekannte Tropfsteinhöhle in Deutschland. Er war von ihr fasziniert und nahm sich eineinhalb Tage Zeit, sie zu besichtigen. Auf der Naturbühne im „Goethesaal“ der Höhle finden heute zeitweilig Theateraufführungen statt. Die besondere Attraktion der Hermannshöhle ist ein unterirdischer See, in dem die seltenen Grottenolme leben. Das Wahrzeichen Rübelands, der über dem Ort thronende Bär, geht auf Skelettfunde des ausgestorbenen Höhlenbären zurück, der während der letzten Eiszeit hier lebte.
Der Kalk im Untergrund, geologisch der „Elbingeröder Komplex“ genannt, entstand vor 400 Millionen Jahren im Erdzeitalter Devon. Damals war das Gebiet von einem Meer bedeckt. In dem Meer wuchsen Korallen und andere riffbildenden Organsimen. Langsam senkte sich der Meeresboden und es entstanden mächtige Korallenriffe, die heute abgebaut werden. Der Kalk ist sehr rein und deshalb als Rohstoff geschätzt.
Die Granit-„Plutone“ des Brockenmassivs und des Bodentals stiegen erst 40 Millionen Jahre später, im Erdzeitalter des Karbon, auf. Der Brocken ist also viel jünger als der Elbingeröder Kalkkomplex, den wir hier unter uns haben. Wenn das Goethe geahnt hätte!
Die Auswaschungen des Kalks haben um Rübeland zu Karst- und Klippenbildungen geführt. Der Hohe Kleef ist so eine Klippe mit Aussichtspavillon und schönem Blick über das Bodetal bis hin zum Brocken. Der kalkhaltige Boden fördert auch eine besondere Flora, zumal die Höhe südlich Rübelands, die Tiefesitte, eine Wärmeinsel ist. Türkenbundlilie, Schlüsselblumen aber auch Enziane sind hier zu Hause.
Quelle: Infotafel „Harzer-Hexen-Stieg“ , OSTERODE-BROCKEN-BODETAL-THALE
Auf dem Weg sahen wir eine holzgeschnitzte Figur. Ein Achtungszeichen mit einer Biene darin warnt die Wanderer vor Bienen. Diese Figur ist ein Bienenhotel in Form eines stehenden Bären.
Bienenhotel
„Entstehung der „BIENHOTELS“ als Figurenbeute
Zum Überleben brauchen Bienen von Natur aus eine wetterfeste Behausung. Die Behausung eines Bienenschwarms nennt man „Beute“.
Ursprünglich lebten die Bienen wild in natürlich vorkommenden Baumhöhlen im Wald. Der „Zeidler“ kümmerte sich im Mittelalter um die Biene und die Honigernte. Honig war zu dieser Zeit sehr wertvoll und nur den Reichen vorbehalten.
Man begann aufgrund der mühevollen Arbeit in gefährlicher Höhe die hohlen Baumstämme einfach abzusägen und mit nach Hause zu nehmen. Später wurden Baumstümpfe eigens zur Bienenhaltung ausgehöhlt und mit Fluglöchern versehen. So entstanden die „Klotzbeuten aus Baumstämmen“. Im Laufe der nächsten Jahrhunderte entwickelte sich die Imkerei zur Honigbienenzucht in einfachen Magazinkästen.
Aus der Klotzbeute entwickelte sich im 18. Jahrhundert die „Figurenbeute“. Die häufigsten Figurenbeuten waren menschliche Gestalten oder auch Tiere wie Bären und Löwen. Es wurden aber auch Figuren wie Soldaten geschnitzt, die Honigdiebe abschrecken sollten, oder Abbildnisse von Heiligen, als Beschützer der Bienenvölker….“
Quelle: Bienhotel.de, Infotafel
Etwas unglücklich aufgestellt finden wir den Rastplatz direkt neben dem Bienenhotel.
Wir folgen den „Harzer-Hexen-Stieg“.
An einem Friedhof werden wir auf ein russisches Denkmal aufmerksam. Wir betreten den Friedhof. Bei näherer Betrachtung handelte es sich um einen Obelisk zu Gedenken an russische Kriegsgefangene des zweiten Weltkrieges. Nach den Angaben der in Stein gehauenen Namen verloren die 32 Kriegsgefangenen ihr Leben zwischen 1942 bis 1944.
Die Waldwege auf unserer Strecke waren breit und gut zu wandern. Die Ruhe um uns herum und die frische Luft sorgte für die nötige Erholung.
Unsere Trinkflaschen konnten wir an der „Schlangenbrink Pastorquelle“ wieder auffüllen. Quellwasser für Unterwegs. Im Sommer eine willkommene Quelle, um den Durst mit dem kühlen Nass zu löschen.
An einer Schutzhütte angekommen, nutzten wir die Gelegenheit, uns einen heißen Kaffee mit dem Kocher zuzubereiten. Bei bewölkten Himmel und 4 °C Lufttemperatur eine Wohltat etwas Warmes zu trinken.
Unsere Tour verlief weiter ziemlich unspektakulär. Wir wanderten immer entlang des Weges. Auf der ganzen Strecke begegneten wir vier weitere Wanderer. Ein ziemlich guter Schnitt, wenn man bedenkt, dass wir uns im Harz befanden.
Weiterführende Links:
- Bienenhotel im Bären: http://bienotel.de/
- GPS